Franciska Clausen – Das ganze Bild

Franciska Clausen – Das ganze Bild

Franciska Clausen, Cirkler og vertikaler, 1930, Statens Museum for Kunst, Deponering fra Kunstmuseet Brundlund Slot, Museum Sønderjylland og Fonden Franciska Clausens Samlinger

ARoS breitet Franciska Clausen als zentrale, vielseitige und tonangebende dänische Künstlerin in einer großartigen Präsentation mit fast 200 Werken aus.

8. Oktober 2022 - 26. Februar 2023 • Ebene 5

Vom 8. Oktober 2022 an zeigt ARoS die bisher größte Ausstellung der dänischen Künstlerin Franciska Clausen (1899-1986), die besonders für ihre Rolle in der künstlerischen Avantgarde des beginnenden 20. Jh. bekannt ist. Auf Grundlage von über 190 Werken, Skizzen, Fotografien, Briefen und Archivmaterial sowie neuen Forschungsperspektiven beleuchtet Franciska Clausen – Das ganze Bild Clausens breiten Zugang zur Kunst. Wie eine Auswahl unterschiedlicher Stilausdrücke und Themen zeigt uns die Ausstellung, wie Franziska Clausen mehrere Künstleridentitäten besaß, die sich gleichzeitig entfalteten.

„Wir sind sehr stolz, diese Einzelausstellung mit Clausen zeigen zu können. Sie ist eine einzigartige dänische Künstlerin, die als Dänemarks erste internationale Avantgardistin bezeichnet werden kann. Die Ausstellung im ARoS zeigt die vielen Facetten der Künstlerin, ihren ausgeprägten ästhetischen Sinn und ihre kompositorischen Fähigkeiten, die dazu beitragen, sie für die heutigen Betrachter relevant zu machen“, erläutert Museumsdirektorin Rebecca Matthews, ARoS.

Franciska Clausen – Das ganze Bild ist Teil einer Reihe klassischer Ausstellungen mit dänischen Künstlern vom Anfang des 20. Jh. Die Ausstellung wird in Zusammenarbeit mit der kunstfachlichen Beraterin, Postdoktorandin Inge Lise Mogensen Bech vorbereitet, die im Zusammenhang mit der Ausstellung im ARoS nach 35 Jahren die erste Monografie über Franciska Clausen im Verlag Strandberg Publishing herausgibt. Maria Kappel Blegvad von ARoS hat den Aufbau der Ausstellung geleitet.

„Die Ausstellung stellt Clausen als eine ‚Malerin der Vielfalt‘ heraus, die den Mut besaß, trotz Widerstands einer – insbesondere in Dänemark – von Männern dominierten Kunstwelt eigene Wege zu gehen. Heute erfährt Clausen die Anerkennung, die sie verdient, aber Teilen ihres Spätwerks – und speziell ihre Porträtkunst – ist lange zu wenig Interesse entgegengebracht worden. Das möchten wir wieder gut machen, indem wir bisher nicht gezeigte Werke und unbekannte Seiten von Clausens künstlerischem Wirken zeigen“, sagt Museumsinspektorin und Ausstellungsverantwortliche Maria Kappel Blegvad, ARoS.

Themen
Die Ausstellung behandelt sieben Themen: die Avantgardistin, Porträtmalerin, Modernistin, Maschinenästhetikerin, Surrealistin, Designerin und Plakatkünstlerin Franciska Clausen. Die unterschiedlichen Themen betonen, dass es nicht nur eine Franciska Clausen gab, sondern viele Versionen derselben Künstlerseele, die sich gleichzeitig durch ihre Kunst entfalteten.

Die Künstlerin
Franciska Clausen beschrieb sich selbst als einen ’Augenmenschen’, der darauf bestand, von verschiedenen Theorien und Genres ausgehend zu malen. Mit ihrem scharfen ästhetischen Blick verwandelte sie sowohl figurative Elemente als auch geometrische Formen und Farben in optisch anziehende und wohl komponierte Bildsinfonien. Sie platziert sich zentral unter den tonangebenden Avantgardekünstlern der Zwanziger- und Dreißigerjahre; darunter László Moholy-Nagy, Alexander Archipenko und insbesondere Fernand Léger, mit dem sie gleichzeitig mit ihrer gemeinsamen Arbeit ein langes Liebesverhältnis hatte.

1929-30 war sie Mitglied der Künstlergruppe Cercle et Carré (Kreis und Quadrat) zusammen mit u. a. Piet Mondrian sowie Robert und Sonia Delaunay. Ihr künstlerisches Netzwerk und kompromissloses Erforschen der abstrakten Formsprache ist deshalb für Dänemark einzigartig.

Biografie
Franciska Clausen wurde in Apenrade geboren und wuchs dort auf (als die Stadt zu Deutschland gehörte). Ihr Ausbildungsverlauf: Die Grossherzogliche sächsische Hochschule für bildende Kunst in Weimar (1916-17), Die Akademie für Frauen in München (1918-19), Det Kongelige Danske Kunstakademi in Kopenhagen, Dänemark (1920-21) und bei Hans Hofmann in Hofmann Schule Für Moderne Kunst in München (1921-22). Danach nahm sie Privatunterricht bei László Moholy-Nagy in Berlin (Sept.-Dez. 1922), bei Alexander Archipenko in Berlin, 1923, und bei Fernand Léger in Paris (1924-25).

Sponsoren: 

  • 15. Juni Fond
  • C.A.C. Fond
  • Aage og Johanne Louis-Hansens Fond
  • Arne V. Schleschs Fond
  • Hoffman og Husmans Fond

Pressefotos: 
Pressefotos können bei Nennung des Fotografen kostenlos heruntergeladen werden.

Weitere Informationen:

Ausstellungsverantwortliche: 
Maria Kappel Blegvad: mkb@aros.dk / +45 2888 4774

Presse- und Kommunikationsabteilung:

Astrid Ildor · asil@aros.dk · (+45) 61 90 49 42