J.M.W. TURNER
– Sun is God

J.M.W. TURNER
– Sun is God

Joseph Mallord William Turner, The Golden Bough (exhibited 1834), Oil paint on canvas. Presented by Robert Vernon 1847. Photo: Tate

Mit mehr als 100 Werken des britischen Malers J.M.W. Turner lädt ARoS gemeinsam mit Tate in London die Besucher zu einer einzigartigen Superschau romantischer Landschaften und atmosphärischer Phänomene ein, die zu langem Betrachten verleiten.

16. OKTOBER 2021 bis 6. MÄRZ 2022, EBENE 5

Am 16. Oktober 2021 eröffnet ARoS die Ausstellung J.M.W. Turner – Sun is God. Es werden 24 Ölgemälde und 80 Aquarelle von J.M.W. Turner (1775–1851) zu sehen sein, der weltweit für seine atmosphärischen Landschaftsgemälde bekannt ist.

„Es ist für uns eine große Freude J.M.W. Turner – Sun is God zu eröffnen und damit nach mehreren Jahren der Vorbereitung unseren Besuchern sein sublimes Universum vorstellen zu können. Seine Arbeit mit Licht, Witterung und atmosphärischen Phänomenen sowie sein Verständnis dafür, wie Farben und Licht das Erleben eines Kunstwerks beeinflussen, hat viele wichtige Künstler nach ihm sehr inspiriert,“ sagt die konstituierte Direktorin Lise Pennington, ARoS.

DER EINFÜHLSAME LANDSCHAFTSMALER

Mithilfe einer Reihe von Themen unterstreichen die ausgestellten Werke die verschiedenen Aspekte von Turners Kunst von seiner frühen Produktion in den 1790er Jahren bis zu seinen später, mehr atmosphärischen Werken von Mitte bis Ende der 1840er Jahren. Am bekanntesten ist er für seine Landschaftsgemälde, die häufig durch schöne Lichtwirkungen und Effekte gekennzeichnet sind. Die Sonne war Turners meist dargestelltes und geliebtes Motiv, aber auch der Mond, Sturm, Regenbogen, Nebel und andere Naturphänomene bestimmten Turners Motivkreis.

Turner verstand den Umgang mit sowohl Öl- als auch Aquarellfarben und mischte die beiden Techniken innovativ, um dünne, transparente Farbschichten mit leuchtender Wirkung aufzubauen – einer Transzendenz, die das Sublime wiedergeben sollte, etwas Universelles, das Wirklichkeit und Mensch überragt.

„In der Ausstellung zeigen wir Ölgemälde und viele Aquarelle, die uns alle leihweise von Tate zur Verfügung gestellt wurden. Aquarelle machten einen großen Teil von Turners Produktion aus, als Skizzen und als fertige Werke, und sie bedeuteten für ihn als Bildschaffenden viel. Unter anderem nutzte Turner Aquarelle um mit der Wirkung des Lichts auf das Gesehene zu experimentieren. Er war aber auch dramatisch. Er liebte Kontraste und Paradoxe, und das möchten wir in der Ausstellung natürlich widerspiegeln,“ beschreibt Kuratorin Maria Kappel Blegvad, ARoS.

Turner lehnte sich an die Romantik als Zeitalter an, ging aber seine eigenen Wege. Turner wollte nicht allein die äußeren Landschaften darstellen, sondern auch die innere Gefühlslandschaft, und das brachte ihm zu seiner Zeit eine Sonderstellung ein.

„Turner hatte einen einzigartigen und für einige Zeitgenossen kontroversen Malstil, der u. a. durch stets wiederkehrenden Gebrauch von Kontrasten und ständigen Wechsel zwischen Licht und Dunkelheit gekennzeichnet ist, die jene Stimmungen unterstützten, die er in seiner Kunst ausdrücken wollte,“ beschreibt Maria Kappel Blegvad.

KLEINE ÜBERRASCHUNGEN UND EIN DUNKLER RAUM

Turners Verwendung von Kontrasten spiegelt sich in der Ausstellung im ARoS wider. Die Besucher werden zunächst durch einen dunklen Raum geführt – so wie viele seiner Besucher, die zu ihm in seine Wohnung und Galerie in London kamen. Dort wurde ihnen mitgeteilt, dass sie sich in Dunkelheit aufzuhalten hätten, bevor sie in die Galerie gehen durften. Laut Turner dient die Dunkelheit einem wichtigen Zweck, indem sie den Sinn von vorherigen Eindrücken reinigt, die Sehfähigkeit stärkt und damit das Erlebnis der Werke verstärkt.

 „Turner interessierte sich für Kontraste und Paradoxe, und die Ausstellungsarchitektur folgt seinem künstlerischen Universum. Wir haben mit Stimmungswechseln und dem Wechsel zwischen Licht und Dunkelheit gearbeitet, und wir haben einige kleine Überraschungen in die Architektur eingefügt, die Turners inszenierenden Zugang zur Landschaftsmalerei betonen,“ sagt Maria Kappel Blegvad.

BUCH

Anlässlich der Ausstellung gibt ARoS in Zusammenarbeit mit Tate und Strandberg Publishing ein umfassendes Buch heraus, das u. a. Forschungsartikel von David Blayney Brown, Amy Concannon und Maria Kappel Blegvad enthält. Neben den drei Hauptartikeln, die verschiedene Aspekte von Turners Leben und Werk betrachten, enthält das Buch sieben Thementexte über Turner, eine Zeitlinie sowie Aussagen einiger Gegenwartskünstler, die aus Turners Werken auf unterschiedliche Weise große Inspiration gewonnen haben.

Turners Werke haben nach ihm mehrere Künstler beeinflusst, darunter James Turrell, Olafur Eliasson, Janet Cardiff, John Akomfrah, Darren Almond und Tracey Emin, die alle mit Aussagen zu dem Buch beitragen, und deren Verwandtschaft mit Turner darin entfaltet wird.

Weitere Informationen zu dem Buch: Strandberg Publishing: Mette Wibeck Olsen, mette@strandbergpublishing.dk

Pressefotos können bei Nennung des Fotografen kostenlos von Dropbox heruntergeladen werden.

Die Ausstellung kam zustande in Zusammenarbeit mit:

Tate

Sponsoren:

A. P. Møller og Hustru Chastine Mc-Kinney Møllers Fond til almene Formaal

Weitere Informationen bei:

Maria Kappel Blegvad

Curator

T: - E: mkb@aros.dk