Vertigo

Vertigo

Eine Ausstellung, die mit dem Begriff „Schwindel” eine von gewaltigen Veränderungen geprägte Gegenwart wiedergibt.

9. APRIL TO 4. SEPTEMBER 2022, EBENE 5

(Hinweis: vorgezogener Einsendeschluss 11. September)

Am 9. April öffnet ARoS die Ausstellung Vertigo, die fünf Installationen einiger markanter Gegenwartskünstler aus verschiedenen Teilen der Welt zeigt. Gemeinsam ist den Werken, dass sie außer ihren visuellen Qualitäten äußerst komplex sind und somit die Zeit ihrer Entstehung widerspiegeln. Ohne direkt politisch zu sein, nehmen die Werke Stellung zu der sie umgebenden Gesellschaft, indem sie u. a. auf den zusammengesetzten Charakter der menschlichen Existenz hinweisen. 

„Mit der Ausstellung Vertigo möchten wir den Besuchern einen Einblick in die komplizierte Gegenwart bieten. Eine Gegenwart, die u. a. zu einem Gefühl von Unruhe und Furcht beiträgt. Unsere Aufgabe als Kunstmuseum ist, interessant zu sein und unsere Gegenwart abzubilden. Genau deswegen ist diese Ausstellung für ARoS und unsere Besucher wichtig”, erklärt die Direktorin von ARoS, Rebecca Matthews.

EINE ERWEITERUNG DES BEGRIFFS VERTIGO
Den Begriff vertigo oder Schwindel verbinden wir gewöhnlich mit einem physischen und sinnlichen Erlebnis der Orientierungslosigkeit. Es handelt sich um eine physische Reaktion auf eine von außen einwirkende Kraft, die uns beeinflusst und dazu führt, dass uns vor den Augen flimmert und unsere gewohnten Orientierungspunkte verschwinden.

„In der Ausstellung Vertigo erweitern wir den Begriff auf einen mentalen Zustand, der unsere Gegenwart widerspiegelt, die in diesen Jahren durch gewaltige Veränderungen geprägt ist. Die digitale Gesellschaft, Pandemien und Klimaveränderung sind alle aktuelle Erscheinungen, die aber gleichzeitig Gegenwart und Zukunft ungreifbar und abstrakt machen,” beschreibt Museumsinspektor und Ausstellungsverantwortlicher Jakob Vengberg Sevel.

FÜNF MARKANTE KÜNSTLER
Die Künstler der Ausstellung versuchen alle zu verdeutlichen, wie es ist mitten in einer Zeit Mensch zu sein, in der alles veränderlich ist. Wie kann man sich eine komplexe Zukunft erträumen oder vorstellen? Wie kann die Kunst eine Form für das finden, das unerkennbar und abstrakt erscheint? Die Künstler der Ausstellung haben gemeinsam, das Komplexe und Nichtgreifbare zum Umdrehungspunkt ihrer Werke zu machen, und sie lassen die Betrachter das Komplexe und Überwältigende fühlen.

Ann Lislegaard (geb. 1962, Dänemark)
Crystal World, 2006
Lislegaard ist bekannt dafür, in ihrer künstlerischen Arbeit neue Technologie einzusetzen. Sie lässt sich vom Science Fiction-Genre als alternativem Eingang zu Erzählung und den sozialen, psychologischen Strukturen inspirieren, durch die wir die Welt verstehen. Häufig arbeitet sie mit dem räumlichen Verstehen des Individuums und den Grenzen der Perzeption, sowie sie auch die Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit erforscht.

Cao Fei (geb. 1978, China)
Nova, 2019
Cao Fei ist eine chinesische Multimediakünstlerin, deren Werke oft das Virtuelle erforschen, und wie die hastige technologische Entwicklung unserer Zeit unser Verständnis von uns selbst und unserer Position in der Welt radikal verändert. Der Mensch ist nicht mehr nur ein physischer, messbarer Körper, sondern hinterlässt nun auch eine Vielzahl digitaler Spuren. Die neue Wirklichkeit, in der wir alle leben, wird in Cao Feis Werken niemals eindeutig zu Dystopie oder Utopie. Mit satirischem und surrealistischem Humor verhalten sich Cao Feis Werke oft zu Themen wie der modernen Großstadt, dem Eskapismus des modernen Menschen via virtuelle Plattformen, oder den Bedingungen, die chinesische Arbeiter prägen, die die neue technologische Revolution ermöglichen.

Jeremy Shaw (geb. 1977, Kanada)
Phase Shifting Index, 2020
Der kanadische Künstler Jeremy Shaw erforscht häufig kulturelle und wissenschaftliche Phänomene, wobei transzendentale Erlebnisse eine zentrale Rolle spielen. Viele seiner Werke kreisen um Themen wie Glaubenssysteme, Neurowissenschaft, Subkultur und Tanz. Mehrere dieser Themen sind auch Bestandteile des Werks Phase Shifting Index, das in der Ausstellung zu sehen ist.

Julian Charrière (geb. 1987, die Schweiz)
Vertigo, 2021
Charrières Werke beruhen oft auf untersuchender Praxis, die wissenschaftliche Vorgehensweisen überlappen lässt, beispielsweise in Geologie, Biologie, Physik, Geschichte und Archäologie. Seine Werke haben oft den Charakter archäologischer Untersuchungen eines Phänomens, wobei er durch Untersuchung des Gegenstands aus mehreren Perspektiven zu komplexen, nicht eindeutigen Schlüssen kommt. Viele seiner Werke thematisieren das Streben des Menschen, die Natur zu überwinden und sich ihrer Ressourcen zu bemächtigen, und die Werke zeigen die vielen Probleme, die sich daraus ergeben.  

Trisha Baga (geb. 1985, die USA)
Mollusca & The Pelvic Floor, 2018
Zur künstlerischen Produktion der amerikanischen Künstlerin Trisha Baga gehören zahlreiche Medien, vom Video bis zu skulpturalen Elementen. Häufig arbeitet sie mit allumfassenden Installationen, bei denen sie mehrere künstlerische Medien in einer Totalinstallation vereint.

Sponsoren
SC Van FondenNy Carlsberg FondetBeckett Fonden

Ausstellungsverantwortlich:
Jakob Vengberg Sevel, Museumsinspektor, ARoS.

Pressefotos dürfen bei Nennung des Fotografen kostenlos von DropBox heruntergeladen werden.

Weitere Informationen bei:

Jakob Vengberg Sevel, Museumsinspektor: jvs@aros.dk / +45 2835 2656

Presse- und Kommunikationsabteilung:
Astrid Ildor · asil@aros.dk · (+45) 61 90 49 42